Die Geschichte unseres Kreisfeuerwehrverbandes
Als am 18.10.1862 der Vorstand der Sonneberger Feuerwehr im Regierungs- und Intelligenzblatt des Herzogtums Sachsen-Meiningen zu einer Gründungsversammlung für einen Feuerwehrverband nach Eisfeld einlud, waren es neben Feuerwehrleuten aus Eisfeld, Gräfenthal, Salzungen, Sonneberg und Themar auch Hildburghäuser, die sich im Eisfelder Schützenhaus trafen. Die Römhilder Feuerwehr hatte wegen Verhinderung an der Teilnahme ihre schriftliche Beitrittserklärung der Versammlung zugestellt. M. Fückmüller, der Vorsitzende des Hildburghäuser Feuerwehrausschusses, wurde übrigens in den ersten Landesausschuss als Mitglied gewählt. Am 11. Juli 1864 fand in Hildburghausen die zweite Landesversammlung nach der Gründung statt. Durch den inzwischen erfolgten Beitritt von Feuerwehren aus dem Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha nannte sich der Verband nunmehr "Vereinigte Freiwillige Feuerwehren für die Herzogtümer Sachsen-Meiningen und Coburg". Anlässlich des 25jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Sonneberg im Jahre 1875 tagte die Generalversammlung des Verbandes in Sonneberg. Bei dieser Versammlung traten die Coburger Feuerwehren aus dem Verband aus und schlossen sich aus Angst, von der allgemeinen Entwicklung der deutschen Feuerwehren abgekoppelt zu werden, dem inzwischen 1868 gegründeten "Thüringer Feuerwehr Verband" an. Der Verband "Vereinigte Freiwillige Feuerwehren für die Herzogtümer Sachsen-Meiningen und Coburg" löste sich zunächst auf. 1876 gründete sich der "Meininger Verband" in Eisfeld erneut, dem die Hildburghäuser Feuerwehr gemeinsam mit Römhild, Themar, Eisfeld, aus dem Kreisgebiet Hildburghausen sowie Sonneberg und Salzungen aus dem übrigen Gebiet des Herzogtums beitraten. In Verbindung mit dem Inkrafttreten des Gesetzes vom 7.1.1879, das Feuerlöschwesen betreffend, wurde am 16.2.1880 Gymnasiallehrer Töpfer aus Hildburghausen vom herzoglichen Staatsministerium, Abteilung des Inneren, als Bezirksbrandmeister für den Amtsgerichtsbezirk Hildburghausen bestellt. Im Mai 1880 löste sich der Verband in Themar auf, da man der Ansicht war, dass sich mit Inkrafttreten des bereits genannten Gesetzes vom 7.1.1879 die weitere Existenz erübrige. Das Ziel des Verbandes, eine einheitliche Regelung des gesamten Brandschutzwesens, einschließlich Ausbildungsvorschriften, war erreicht. Das System des Landesbrandmeisters und der Bezirksbrandmeisters war der Arbeitsweise eines Verbandes ähnlich, jedoch unter staatlicher Leitung. Die genannten Brandmeister wurden vom Herzog berufen und abberufen und hatten die Aufgabe, das Gesetz, einschließlich der Durchführungsbestimmung sowie die Ausbildungsvorschriften durchzusetzen. Immer wieder unternommene Versuche zu einer erneuten Verbandsgründung scheiterten, bis schließlich anlässlich des 53. Abgeordnetentages des 11Thüringer Feuerwehr-Verbandes" im Jahre 1921, die Meininger Feuerwehren - als letzte in Thüringen - in den "Thüringer Feuerwehr-Verband" aufgenommen wurden. Über die Zugehörigkeit der Hildburghäuser Feuerwehr sind keine Unterlagen bekannt. Jedoch ist die Mitgliedschaft durch die Tatsache, dass 1924 der 56. Abgeordnetentag des "Thüringer Feuerwehr-Verbandes" in Hildburghausen stattfand, zu diesem Zeitpunkt bewiesen. Der "Thüringer Feuerwehr-Verband e.V." fasste in seiner Ausschusssitzung am 18.12.1936 den Entschluss, den Verband aufzulösen und ab 1.4.1937 eine Umwandlung in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts vorzunehmen. Dieser Entschluss war die logische Schlussfolgerung auf die "reichseinheitliche Regelung des Feuerlöschwesens" und damit verbunden die Umwandlung der Feuerwehr in den Status als "Feuerlöschpolizei". Die 3. DB zum Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 24.10.1939 bezeichnet in ihrem § 1 die Freiwillige Feuerwehr als eine "Technische Hilfspolizeitruppe". Damit waren alle demokratischen Gepflogenheiten in den deutschen Feuerwehren beseitigt. Es herrschte das "Führerprinzip". Der § 16 der genannten DB sagt eindeutig aus: "Mit dem Inkrafttreten dieser Verordnung werden die von den freiwilligen Feuerwehren gebildeten Verbände (Kreis-, Provinzial und Landesfeuerwehrverbände sowie der Feuerwehrbeirat) aufgelöst."
Während am 12.1.1952 der "Deutsche Feuerwehr-Verband" in Fulda wieder gegründet wurde, mussten die Feuerwehren der DDR auf die Wiederzulassung ihrer Vereine und Verbände bis nach der politischen Wende im Jahre 1989 warten.
Am 24.11.1990 erfolgte die Neugründung des "Thüringer Feuerwehr-Verband e.V." in Erfurt und gleichzeitig die Aufnahme in den Deutschen Feuerwehr-Verband. Am 27. März.1993 erfolgte in Fehrenbach die Neugründung des Ende der 30er Jahre aufgelösten Kreisfeuerwehrverbandes.
Damit ist der Kreisfeuerwehrverband Hildburghausen mit ihrem Verein im "Thüringer-Feuerwehr-Verband" und gleichzeitig im "Deutschen- Feuerwehr-Verband" vertreten.

Folgende Kameraden aus Feuerwehrvereinen haben zielgerichtet an der Vorbereitung und Erarbeitung der Gründungsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Hildburghausen mitgearbeitet:
Vorname Name | Feuerwehrverein |
---|---|
Walter Ehrhardt | Waldau |
Norbert Schönstein | Hildburghausen |
Udo Eyring | Bedheim |
Andreas Geiger | Hildburghausen |
Horst Gericke | Eisfeld |
Herbert Henn | Hildburghausen |
Inge Lippmann | Steudach |
Karl-Heinz Lenninger | Hildburghausen |
Herbert Lortz | Schönbrunn |
Kurt Memm | Biberschlag |
Edmund Schilling | Harras |
Egon Schüler | Gleichamberg |
Frank Völker | Fehrenbach |
Paul Heyn | Schönbrunn |